Adventscarré
Neues Konzept für Weihnachtsmarkt
Das Adventscarré im Crailsheimer Spitalpark soll Ende dieses Jahrs wohl unter neuem Namen, auf jeden Fall mit einem neuen Konzept stattfinden. Das wurde Anfang des Jahres im Arbeitskreis Adventscarré besprochen und erarbeitet, nachdem es neben vielen positiven Stimmen auch negative Kritik gab. Der Standort Spitalpark soll bleiben, allerdings sehr verändert und optimiert. Unter anderem ist eine bessere Anbindung an die Innenstadt geplant, mehr Barrierefreiheit und eine noch bessere Beleuchtung. Zudem sollen das Angebot der Stände und das Rahmenprogramm vielfältiger werden.
„Wir haben die Kritik auf allen möglichen Kanälen wahrgenommen und beschäftigen uns damit“, sagte Marcel Improgiano, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins bereits Anfang des Jahres. Kai Hinterberger, als Ressortleiter Digitales & Kommunikation zuständig für die Organisation seitens der Stadt pflichtete ihm schon damals bei: „Es war das erste Jahr in dieser Form, da ist noch Luft nach oben und die werden wir nutzen.“ Der Arbeitskreis Avenstcarré, bestehend aus Mitgliedern der Verwaltung und des Vereins, befassten sich im Januar eingehend mit allen Kritikpunkten, die offen diskutiert wurden. Es entstand ein überarbeitetes Konzept für einen Weihnachtsmarkt im Spitalpark. Am Ort wollen die Veranstalter weiterhin festhalten. Der frühere Standort, der Marktplatz, wurde zuletzt wieder ins Spiel gebracht. Diesen halten die Verantwortlichen allerdings als zu eng, sowohl für Beschicker als auch für Besuchende. Der Name wird sich wohl ändern, denn die neue Aufteilung der Stände wird nicht mehr an ein Viereck, also ein Carré, erinnern.
Vielfältige Kritik aufgenommen
Der Standort im Spitalpark wird auch von den Arbeitskreisen Adventscarré sowie Handel & Gastronomie des Stadtmarketingvereins als idealer Standort gesehen. Die Stände sollen allerdings entlang der befestigten Wege aufgestellt werden, somit wird ein großer Teil des Weihnachtsmarkts vollkommen barrierefrei erlebbar sein und die Wiesen im Park werden weniger belastet. Geplant ist auch, die vorhandene Angebotsvielfalt weiter auszubauen und dafür gezielt auf potentielle Ausstellende zuzugehen. Gleichzeitig wird mehr Platz geschaffen: Zum einen für ein Karussell oder ähnliches, zum anderen für eine größere Bühne.
Denn auch das Rahmenprogramm soll sich ändern. Für mehr Vielfalt sollen Vereine, Schulen und Chöre noch mehr angesprochen und entsprechend eingebunden werden. Die Beleuchtung im Spitalpark wird erweitert und trotzdem weiterhin atmosphärisch gestaltet. Die Anbindung der Innenstadt soll über zusätzliche Angebote in der Lange Straße und auf dem Kirchplatz erfolgen. Diese neue Verbindung soll mit einer entsprechenden Beschilderung optisch wahrnehmbar sein. Der Stadtmarketingverein führt bereits Gespräche, um eine Kunststoffeisbahn in der Innenstadt aufbauen zu können. Damit soll dort die Frequenz zu den Öffnungszeiten des Einzelhandels gesteigert werden. Die Finanzierung einer solchen Bahn ist mit Sponsoren geplant.
Neues Konzept schafft Anreize
Nach einem Antrag von BLC-Stadtrat Peter Gansky in der Gemeinderatsitzung am 15. Dezember, eine möglichst rasche Diskussion über das Adventscarré zu führen, ist es Thema – zunächst im Hauptausschuss, dann im Gemeinderat. Gansky fragte konkret, ob das Adventscarré wieder auf dem Marktplatz stattfinden könne und sprach eine Belebung der Innenstadt sowie eine mangelnde Barrierefreiheit und unzureichende Beleuchtung im Spitalpark an. Diese Punkte sieht die Verwaltung, bis auf den Standort, im neuen Konzept berücksichtigt, sodass insgesamt ein attraktives Angebot an den Adventswochenenden und darüber hinaus in Crailsheim entstehen kann. Damit würden grundsätzlich Anreize geschaffen, die Stadt zu besuchen.
Diskussion im Hauptausschuss
Einige Stadträtinnen und -räte bedankten sich, dass die Anregungen von außen berücksichtigt wurden. So mancher sieht eine Chance im neuen Konzept, unter anderem mit der Eisbahn im Bereich des Marktplatzes. Hier ist der Stadtmarketingverein derzeit in Verhandlungen, berichtete Marcel Imbrogiano. Auch die Verbindung über die Lange Straße in Richtung Spitalpark mit Hilfe von Einzelhändlern und der Johannesgemeinde wurde begrüßt. Der Plan sei gehübscht, monierte Stadtrat Gansky, so funktioniere die Aufstellung von Ständen im Spitalpark nicht, es seien teilweise Laternen und auch Bäume im Weg. Und der Name passe so auch nicht mehr. "An dem hängen wir nicht, das steht so auch im Konzept", antwortete Kai Hinderberger darauf. Es gebe so keinen Rundweg und alles sei sehr schmal, merkte Jochen Lehner von der AWV an, was auch Alexander Kraft von den Grünen meinte. Er regte zudem eine einheitliche Standdekoration an. Der Spitalpark sei aber immer noch außerhalb, merkte SPD-Stadtrat Gernot Mitsch mehrfach an. Dem widersprach Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer: "Seit 20 Jahren wird dort das Kulturwochenende eröffnet. Lassen wir den Spitalpark doch in der Stadt." Unter dem Strich blieb nach der ersten Diskussion im Ausschuss: „Versuchen wir es mal.“