Tourismuswerkstatt

Strategien und Visionen für Crailsheim

Alexander Seiz (links hinten) vom Büro Kohl & Partner spricht mit Teilnehmenden über Strategien & Visionen für Crailsheim.

Crailsheim hat nicht nur ein Highlight, sondern viele. Die müssen nur zusammengeführt werden. Das ist die erste Erkenntnis der Agentur Kohl & Partner, die sich seit Anfang des Jahres gemeinsam mit dem Ressort Digitales & Kommunikation intensiv mit einem Tourismuskonzept für die Stadt beschäftigt. Hierfür rauchten kürzlich bei der Tourismuswerkstatt im Ratssaal rund 20 Köpfe. In Kleingruppen wurden Ideen zu den Bereichen Wirtschaft, Natur, Tradition sowie Vision und Strategie zusammengetragen und ergänzt. Herausgekommen sind viele Anregungen, die jetzt ausgewertet werden.

Gemeinsam mit dem Büro Kohl & Partner erarbeitet die Stadtverwaltung mit einer Lenkungsgruppe bestehend aus Vertretern der Gemeinderatsfraktionen sowie verschiedenen Akteuren mit Bezug zum Tourismus ein Tourismuskonzept für die Stadt. Nun fand eine öffentliche Beteiligungsveranstaltung in Form einer Tourismuswerkstatt statt. „Der Gedanke, dass es in Crailsheim Tourismus gibt, muss noch wachsen“, stellte der Leiter des Ressorts Digitales & Kommunikation, Kai Hinderberger, fest. Dabei soll es allerdings nicht nur um Urlauber im eigentlichen Sinne gehen. Tagestourismus und Gruppenreisen sind eher das Ziel. Vor allem um Rad- und Wandertourismus: Crailsheim liegt am Kocher-Rad-Jagstweg, der Kocher-Jagst-Trail und Fränkisch-Schwäbische-Jakobsweg sind gut erreichbar, es gibt die Horaffen-Wege. In Crailsheim ist dazu viel Tradition, Kultur und Geschichte geboten: der Reformationsweg, die Eisenbahngeschichte oder auch der mutmaßliche „Dürer-Altar“ in der Johanneskirche. Die Natur ist allgegenwärtig, entlang der Jagst, am Kreckelberg oder auch in jedem einzelnen Teilort. Dazu sind hier etliche namhafte Wirtschaftsunternehmen vertreten.

83.000 Übernachtungen dank Geschäftsreisen
„Gerade die sorgen für sehr gute Übernachtungszahlen in Crailsheim“, betonte Kai Hinderberger zu Beginn der Tourismuswerkstatt. Über 83.000 Übernachtungen durch Geschäftsreisende und touristische Besucher fanden 2022 in den Beherbergungsbetrieben in Crailsheim statt. Damit bewegen sich die Zahlen auf einem für Crailsheim neuen Hoch. Dazu kommen Tagesbesucher, die sich für die Stadt, die Historie aber auch für Stadtführungen und Veranstaltungen interessieren, wie das Kulturwochenende oder das Fränkische Volksfest. Dies sind nur zwei Höhepunkte im Jahr, die zum Teil aber auch Menschen von weiter weg anziehen. Dieses Potenzial kann noch ausgebaut werden, waren sich die Teilnehmenden der Tourismuswerkstatt einig – und sammelten Ideen.

Erlebbare Jagst und VR/AI-Brillen
An vier Stellwänden wurden in Kleingruppen einzelne Themenbereiche besprochen. Natur ist vorhanden, in und außerhalb der Stadt. Hier sollte beispielsweise die Jagst noch mehr geöffnet und erlebbar gemacht werden, waren sich die Teilnehmenden einig. Das grüne Band sollte dabei auch für Gäste sichtbarer werden. Dazu gehören vor allem auch Geschäftsreisende und damit der Gedanke, die ansässigen Unternehmen mehr einzubeziehen. Aber auch konkrete Angebote für Geschäftsreisende, die nach getaner Arbeit sportlich oder kulturell in Crailsheim aktiv werden möchten. Beispielsweise mit einem Showroom der Verpackungsmaschinenindustrie oder auch dem Einsatz von VR/AI-Brillen, um zum Beispiel die Stadtgeschichte erlebbarer zu machen. Diese ist ebenfalls stark vorhanden in Crailsheim, genauso wie die Tradition, die in der Stadt und den Ortsteilen gelebt wird. Das führte wiederum zu einer Vision für das Jahr 2030: „Der Tourismus in Crailsheim trägt zur lebendigen Stadtgeschichte, zu hochwertigen Freizeitangeboten und zu einem attraktiven Wirtschaftsumfeld bei.“ Dahin möchten die Initiatoren mit möglichst breiter Beteiligung und Unterstützung der Crailsheimerinnen und Crailsheimer kommen.

(Erstellt am 04. April 2023)