„Essbare Stadt"
Aus fremden Beeten naschen
Im Rahmen der Aktion „Essbare Stadt" werden nach einem erfolgreichen ersten Jahr nun erneut acht Hochbeete im Crailsheimer Stadtgebiet aufgestellt und laden Bürgerinnen und Bürger dazu ein, frische Kräuter, Obst und Gemüse zu ernten.
Lebensmittel in der Innenstadt anbauen? Aus einem fremden Beet naschen und ernten? Dass das funktionieren kann und darüber hinaus sogar auf regen Zuspruch in der Crailsheimer Bevölkerung stößt, beweist die Aktion „Essbare Stadt“, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Denn die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr zeigen: Keines der Beete wurde verunstaltet oder beschädigt – vielmehr kamen zahlreiche positive Rückmeldungen in der Stadtverwaltung an. Daher werden die acht Hochbeete mit Obst, Gemüse und Kräutern im Mai nun erneut aufgestellt.
Die Standorte der Hochbeete sind ähnlich wie im vorigen Jahr. Sie werden am Schweinemarktplatz, im Lammgarten, im Spitalpark, am Spielplatz in den Jagstauen, am Kirchplatz der Johanneskirche und am Fliegerhorst an der Essensausgabe installiert. Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofs stellen die Hochbeete im Laufe des Monats Mai auf und werden diese regelmäßig wässern und pflegen – freiwillige Unterstützung ist dabei natürlich gerne gesehen. Angebaut wurden dieses Jahr wieder Kräuter wie Schnittlauch, Minze und Oregano, Fruchtgemüse in Form unterschiedlicher Tomatensorten und auch Salat- und Kohlrabipflänzchen. Bis zur Erntereife ist bei manchen Pflanzen allerdings Geduld gefragt – erst dann sind sie gut verträglich und entfalten ihren Geschmack.
Kostenlose Ernte für jeden
Die Früchte der Arbeit dürfen wieder durch Bürgerinnen und Bürger oder auch Besucherinnen und Besucher der Stadt bestaunt, besprochen, probiert und geerntet werden – kostenlos und ohne Gegenleistung. Am Spielplatz in der Jagstaue und am Schweinemarktplatz stehen zwei niedrige Hochbeete, um auch kleineren Kindern das Mitmachen zu ermöglichen.
Die „Essbare Stadt“ sorgt dafür, dass mehr Grün in die Innenstadt einzieht. Auch Bewohnerinnen und Bewohner ohne eigene Gartenflächen sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, die Entwicklung von der Jungpflanze zur erntereifen Frucht mitzuverfolgen. Das Projekt kann zur Nachahmung oder Ideensammlung anregen, sodass vielleicht auch eigene Hochbeete im Garten entstehen oder sich eine Hausgemeinschaft zusammentut, um gemeinsam ungenutzte Wiesenfläche vor dem Haus zu bewirtschaften. Oder aber es entsteht eine Plattform, über die die Ernte aus dem eigenen Garten im Tausch gegen Hilfe geteilt werden kann – die Ideen und Möglichkeiten, die sich daraus entwickeln können, sind vielfältig.
Streuobstwiesen im Herbst
Im Anschluss an die Hochbeetsaison knüpft im August und September nahtlos die Streuobstsaison an. Im Sommer werden die Standorte der städtischen Streuobstbestände bekanntgegeben, die geerntet werden dürfen. Neben dem Zweck als Nahrungsmittel gehören die Hohenloher Streuobstwiesen zu den Lebensräumen mit der höchsten biologischen Vielfalt in Mittel- und Nordeuropa. Insbesondere zahlreiche Insektenarten wie Wildbienen, Hummeln und Wespen findet dort ein geeignetes Zuhause, aber auch bedrohte Vogelarten, Fledermausarten und auch Garten- und Siebenschläfer bieten die alten, höhlenreichen Obstbäume Nistmöglichkeiten und Verstecke. Aus diesem Grund bleiben in den städtischen Streuobstwiesen die abgestorbenen Gehölze so lange wie möglich stehen.
Info: Mehr Informationen zur „Essbaren Stadt“ gibt es unter www.crailsheim.de/mitgestalten/essbare+stadt. Die Ernte der Hochbeete und auch die aus dem privaten Garten oder aus städtischen Streuobstbeständen können gerne wieder bei der Tafel Crailsheim abgegeben werden. Im Bürgerbüro sind Papiertüten zur Abholung hinterlegt, in denen die Ern