Scholl-Grimminger-Preis 2025

Auszeichnungen für „Omas gegen rechts“ und Hannes Hartleitner

Viele ältere Damen stehen zsuammen udn haben teils Schilder in der Hand
In diesem Jahr geht der „Scholl-Grimminger-Preis der Stadt Crailsheim 2025“ an den Verein „Omas gegen Rechts“.

Der Verein „Omas gegen Rechts“ und der ehemalige Lehrer Hannes Hartleitner sind die Preisträger des „Scholl-Grimminger-Preises der Stadt Crailsheim“ 2025. Die Preisverleihung erfolgt in einer öffentlichen Veranstaltung am 27. April dieses Jahrs durch Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer im Ratssaal.

Als Persönlichkeit von nationaler Bedeutung erhält der Verein „Omas gegen rechts e.V.“ den „Scholl-Grimminger-Preis der Stadt Crailsheim 2025“.

Die „Omas gegen Rechts“ wurden Anfang 2018 als parteiunabhängige Initiative in Deutschland gegründet und haben sich seither zu einer der größten zivilgesellschaftlichen Bewegungen in Deutschland entwickelt. Sie zählen derzeit rund 250 lokale Gruppen mit mehr als 35.000 Mitgliedern. Mittels Demonstrationen und anderer Aktionen engagieren sie sich nachdrücklich für demokratische Werte, für kulturelle und nationale Vielfalt, für Toleranz und ein respektvolles Miteinander sowie für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Sie wenden sich gegen rechtspopulistische Strömungen, gegen Ausgrenzung von Menschen mit Migrationshintergrund sowie gegen jegliche Stigmatisierung und gegen alle Formen von Gewalt.

Als „Graswurzelbewegung“ konnten die „Omas gegen Rechts“ Tausende älterer Frauen (und Männer) zum persönlichen Engagement für demokratische und zivile Werte bewegen. Sie beteiligen sich an Demonstrationen und Protestmärschen gegen Rechts, sind inzwischen aber auch mit anderen Aktionen in der Öffentlichkeit präsent, etwa Infoveranstaltungen, Debattenrunden oder Schulbesuchen. Die „Omas gegen Rechts“ sind ein eindrucksvolles Beispiel für den persönlichen und, daraus erwachsend, auch den gemeinschaftlichen Einsatz für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Ein älterer Herr blickt neben einem Bildnis an der Wand in die Kamera
Der ehemalige Lehrer Hannes Hartleitner wird für sein jahrzehntelanges Engagement zur Erinnerung an das frühere jüdische Leben in Crailsheim mit dem Erhalt des „Scholl-Grimminger-Preis der Stadt Crailsheim 2025“ gewürdigt.

Jahrzehntelanges Engagement für Erinnerung an Verfolgung und Widerstand
Mit dem lokalen Teil des „Scholl-Grimminger-Preises der Stadt Crailsheim“ wird der frühere Lehrer Hanns-Günther (Hannes) Hartleitner ausgezeichnet.

Der gebürtige Crailsheimer Hannes Hartleitner ist seit mehr als 40 Jahren einer der Hauptantriebskräfte für die Erinnerung an das frühere jüdische Leben der Stadt und an ihre Verbindung zur Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Seine Aktivitäten und Verdienste sind zahlreich.

1985 gründete er den Arbeitskreis „Juden in Crailsheim“, als dessen Leiter er maßgeblich für das Zustandekommen des Besuches ehemaliger jüdischer Crailsheimerinnen und Crailsheimer 1987 sowie für die erste Gestaltung des früheren Synagogenplatzes mit der Errichtung der Stele 1991 verantwortlich war. 1998 gründete er den offenen Arbeitskreis „Weiße Rose“, aus dem im Jahr 2000 der „Weiße Rose-Arbeitskreis Crailsheim e.V.“ hervorging, der seither eine wichtige Rolle in der Erinnerungsarbeit zur Geschichte der „Weißen Rose“ in Crailsheim einnimmt.

Aus der Vielzahl der Aktivitäten von Hannes Hartleitner sind u.a. zu nennen: die Einrichtung des „Scholl-Grimminger-Zimmers“ in der Geschwister-Scholl-Schule (mit Durchführung mehrerer Gespräche am „Runden Tisch der Scholls“), die Herausgabe der „Ingersheimer Blätter“, deren 23 Ausgaben weniger bekannte Sachverhalte der „Weiße Rose“-Geschichte in den Blick nehmen, seine unermüdliche Arbeit mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Crailsheimer Schulen zur Geschichte der „Weißen Rose“ oder sein Engagement für die Realisierung des Scholl-Grimminger-Denkmals an der Jagstbrücke. 

Vieles Weitere wäre zu nennen
Durch sein jahrzehntelanges Engagement ist Hannes Hartleitner eines der markanten Gesichter der Weiße Rose-Erinnerung in seiner Heimatstadt.

Info: Die Verleihung des „Scholl-Grimminger-Preises 2025“ findet am Sonntag, 27. April 2025, um 11.00 Uhr im Ratssaal statt. Der Preis ist nach Hans Scholl, dem führenden Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, und Eugen Grimminger, dem Hauptunterstützer der Gruppe, benannt, die beide aus Crailsheim stammen. Er soll „außergewöhnlichen Einsatz und besonderes Wirken für Freiheit, Frieden und zwischenmenschlichen Respekt zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens und der Toleranz in einer pluralistischen Gesellschaft sowie die Stärkung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ auszeichnen.

(Erstellt am 01. April 2025)