Essbare Stadt Crailsheim

Nachhaltiger, gesünder, lebenswerter

Das Konzept der „Essbaren Stadt“ wurde 2010 in Andernach (Rheinland-Pfalz) entwickelt, um mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität im städtischen Raum auf öffentlichen Grünflächen zu erreichen und diese für alle Sinne erlebbarer zu machen. Angebaut werden dort vor allem Nutzpflanzen, wie z.B. Gemüse, Ost und Kräuter.

Die Pflege erfolgt durch die Stadt bzw. in deren Auftrag, geerntet werden können die Pflanzen von jedermann einfach im Vorbeigehen und ohne Bezahlung. Gefolgt sind dem Beispiel bereits eine Reihe anderer deutscher Städte, wie München, Haar, Minden und Kassel. Auch international fand das Projekt bereits Beachtung.

Umsetzung in Crailsheim

Mit großer Mehrheit ist der Crailsheimer Gemeinderat der Empfehlung der Verwaltung gefolgt, auch in Crailsheim das Projekt „Essbare Stadt“ umzusetzen. Im Frühjahr 2022 wurde die Umsetzung begonnen und 2023 forgesetzt. Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr zeigen: keines der Beete wurde verunstaltet oder beschädigt – vielmehr kamen zahlreiche positive Rückmeldungen in der Verwaltung an. Daher wurden die acht Hochbeete mit Obst, Gemüse und Kräutern erneut aufgestellt. 

Hochbeete

Im Mai 2023 wurden insgesamt acht Hochbeete durch den Baubetriebshof hergestellt und bepflanzt. In den Hochbeeten werden insbesondere Nutzpflanzen wie Obst, Gemüse und Kräuter angebaut.

Die Essbare Stadt soll dazu anregen, in gemeinsamen Aktionen zu gärtnern, zu diskutieren oder einfach im Vorbeigehen zu naschen. Es kann zur Nachahmung oder Ideensammlung anregen, sodass vielleicht auch eigene Hochbeete im Garten entstehen oder sich eine Hausgemeinschaft zusammentut, um gemeinsam ungenutzte Wiesenfläche vor dem Haus zu bewirtschaften. Oder aber es entsteht eine Plattform, über die die Ernte aus dem eigenen Garten im Tausch gegen Hilfe geteilt werden kann – die Ideen und Möglichkeiten, die sich daraus entwickeln können, sind vielfältig. Des weiteren kann dadurch die soziale Interaktion gefördert werden und darüber hinaus die Wertschätzung für regionale Lebensmittel gesteigert werden. Zudem wird die Arten- und Lebensraumvielfalt in der Stadt gesteigert und Erscheinungsbild, Mikroklima und Luftqualität werden durch die Bepflanzungen verbessert.

Die Ernte der Hochbeete und auch die aus dem privaten Garten oder aus städtischen Streuobstbeständen können auch gerne wieder bei der Tafel Crailsheim abgegeben werden.

Im Bürgerbüro sind Papiertüten zur Abholung hinterlegt, in denen bei Bedarf die Ernte verstaut werden kann. 

Pflanzentauschregal

Die Gartensaison beginnt, die ersten warmen Tage des Jahres begrüßen den Frühling und auch die Essbare Stadt Crailsheim wacht aus dem Winterschlaf auf. Ab Mai werden - wie in den vergangenen Jahren - wieder die Hochbeete mit Gemüse, Kräutern und Erdbeeren im Stadtgebiet aufgebaut. Als Neuerung steht seit Anfang April das Pflanzentauschregal in der Grabenstraße.

Der Vorschlag, ein Pflanzentauschregal für mehr Nachhaltigkeit anzubieten, kam aus den Reihen des Gemeinderats. Die Verwaltung setzte den Vorschlag jetzt um. Seit kurzem steht es gegenüber vom Zeughausturm an der Jagst. In diesem Regal können bepflanzte Töpfe oder Pflanzenzwiebeln abgelegt oder mitgenommen und für den eigenen Garten oder Balkon verwendet werden. Es sollen nur nutzbare und ansehnliche Pflanzen in das Regal gestellt werden.

Streuobstwiesen

Neben dem Schwerpunkt in der Innenstadt werden wie im vergangenen Jahr auch die städtischen Streuobstwiesen in das Projekt „Essbare Stadt“ integriert. Verpachtete oder private sowie umzäunte Streuobstbestände sind ebenso von der Ernte ausgeschlossen. Ebenso bilden die Bestände am Karlsberg und Kreckelberg eine Ausnahme, bei denen die Tradition der „Versteigerung“ erhalten bleiben soll.

Es können über 2.200 der fast 3.800 Streuobstbäume von den Menschen nach ihrem Bedarf kostenfrei abgeerntet werden. Zur eigenen Sicherheit ist darauf zu achten, keine Straßenräume, Kuh- oder Pferdeweiden oder andere eingezäunte Flächen zu betreten.

Weitergehende Informationen zur Obstart und Hinweise zur Auffindbarkeit der einzelnen Bäume finden Sie in den nachfolgenden Stadtplan.

Standorte der Hochbeete und Streuobstwiesen