Feuerwehrfahrzeuge

Dreifache Hilfe für die Ukraine

Die Stadt Crailsheim hat drei ausgemusterte Feuerwehrfahrzeuge an die HAKRO Merlins Crailsheim verkauft, die sich nun auf den Weg in die polnische Partnerstadt Bilgoraj machten. Dort sollen die Einsatzmittel weiter an deren ukrainische Partnerstadt Nowowolynsk übergeben werden.

Es war eine sehr eindrückliche Reise für Sozial- & Baubürgermeister Jörg Steuler, als er kürzlich in Bilgoraj, der polnischen Partnerstadt Crailsheims, zu Gast war. Im Rahmen des dortigen Empfangs traf Steuler auch den Bürgermeister der ukrainischen Stadt Nowowolynsk, Borys Karpus. „Er berichtete mir, dass seine Stadt normalerweise 55.000 Einwohner hat, seit dem Frühjahr aber um weitere 10.000 durch Geflüchtete angewachsen sei“, erzählt Steuler. Untergebracht wurden diese in Schulen und Sporthallen, weswegen der Unterricht teilweise wieder vor dem Computer stattfinden musste. „Jetzt sollten die Kinder eigentlich zurück in die Schulen, doch für den Herbst wird mit weiteren 10.000 Menschen gerechnet, die in der Stadt Zuflucht suchen.“

Bereits im März hatte die Stadtverwaltung und die Bürgerinnen und Bürger der Horaffenstadt ihre Freunde in Bilgoraj mit Spenden unterstützt und auch jetzt fragte Steuler: „Wie können wir helfen?“ Sein Amtskollege Karpus antwortete, dass sie Transportmittel für humanitäre Unterstützung benötigen. Und hier kam die Crailsheimer Feuerwehr ins Spiel. Denn die Einheit Triensbach hatte kürzlich ihr Tragspritzenfahrzeug durch ein Neufahrzeug ersetzt bekommen, auf der Feuerwache II waren zudem ein Gerätewagen für Gefahrgut sowie ein VW LT mit Ladebordwand ausgemustert worden.

Da eine direkte Sachspende aus kommunalrechtlichen Gründen nicht möglich war, ging die Stadt auf die Basketballer der HAKRO Crailsheim Merlins zu, die seit Beginn des Krieges sich in einem hohen Maße für die Ukraine einsetzen. Dort wurde sofort signalisiert, dass man gerne die Feuerwehrfahrzeuge abkaufen wolle. Als Preis einigten sich beide Seiten auf die Mindestsumme, die die Einsatzwagen bei der sonst üblichen Zoll-Auktion eingebracht hätten. „Wir waren uns innerhalb eines Tages handelseinig und ich bin sehr dankbar dafür, dass die Merlins hier helfen“, so Steuler.

Am Montagmorgen machten sich die drei Feuerwehrwagen auf den 1.200 Kilometer langen Weg nach Bilgoraj. Mit dabei waren weitere Spenden, die die Merlins zwischenzeitlich gesammelt und auf den Lastwagen verladen haben. Am Dienstag erreichte der Konvoi die polnische Partnerstadt, wo die Übergabe an Vertreter Nowowolynsks erfolgte.