Innenstadtentwicklung

Crailsheim attraktiver und erlebbarer machen

Die Stadt Crailsheim soll sich weiterentwickeln. Der Gemeinderat hat ein entsprechendes Maßnahmenpaket beschlossen. Damit soll die Innenstadt noch attraktiver und erlebbarer werden. Am Anfang steht eine Koordinierungsgruppe, deren Zusammensetzung zunächst von den Räten diskutiert wurde.

Das Maßnahmenpaket Innenstadtentwicklung für den Haushalt 2023/2024 ist mehrheitlich beschlossen. Darin geht es unter anderem um Hilfe durch Fachbüros, „Pop-up-Stores“ oder eine Koordinierungsgruppe. Diese soll unter anderem Verfahren planen – von der Verwaltung zunächst ohne Beteiligung seitens des Gemeinderats vorgeschlagen. Das war ein Thema, das zu diskutieren war. Am Ende wurde das von der Verwaltung vorgestellte Maßnahmenpaket mehrheitlich angenommen – mit einer Änderung in der Koordinierungsgruppe, die dann doch je einen Fraktionsvertreter mit einschließt.

Diese Koordinierungsgruppe soll zunächst Planungsverfahren planen und durchführen. Sie setzt sich, so der Beschluss, aus vier Vertretern der Stadtverwaltung, unter anderem Bürgermeister Jörg Steuler, drei Vertretern des Stadtmarketingvereins und jeweils einem Vertreter von Jugendgemeinderat, Stadtseniorenrat und Integrationsbeirat zusammen. Hinzu kommt jeweils noch ein Vertreter der Fraktionen. Diesem Antrag der SPD wurde in der Sitzung des Gemeinderats mehrheitlich zugestimmt.

Die Zusammensetzung der Koordinierungsgruppe ohne Vertreter des Gemeinderats wurde bereits im Hauptausschuss kritisch beraten. Von CDU, den Grünen, der BLC und der SPD hieß es: Zu viele Mitglieder aus dem Stadtmarketingverein. In der Sitzung des Gemeinderats wurde erneut erörtert, warum keine Vertreter aus den Gemeinderatsfraktionen und -gruppierungen in der Koordinierungsgruppe vertreten sein sollten. Die Antwort aus der Verwaltung kam direkt von Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer: „Die Koordinierungsgruppe beschließt keine Maßnahmen, sie entwickelt Konzepte zu Planung und Durchführung. Darüber wird der Gemeinderat informiert und entscheidet am Ende auch.“ Durch die Zusammensetzung der Gruppe sei sie handlungsfähig und effizient. Dem Gemeinderat sei es freigestellt, eine andere Zusammensetzung zu beschließen, was dieser am Ende auch tat.

Freiräume besser nutzen
Den weiteren fünf Punkten des Maßnahmenpakets Innenstadtentwicklung stimmte der Gemeinderat mehrheitlich zu: Ein Fachbüro soll beauftragt werden, um zu planen, wie Freiräume in der Innenstadt genutzt werden könnten. Im Haushalt werden dafür 60.000 Euro (2023) und 100.000 Euro (2024) bereitgestellt. Die Verwaltung prüft außerdem, ob eine Landesförderung möglich ist. Dazu soll eine Gestaltungsrichtline für die Innenstadt Crailsheims erstellt werden. Hierfür sind im Doppelhaushalt 30.000 Euro vorgesehen.
Für „Pop-up-Stores“ gibt es eine entsprechende Förderung im Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt des Landes Baden-Württemberg, die beantragt wird. Das wären 75.000 Euro für das Jahr 2023, die Stadt steuert zusätzlich 50.000 Euro bei. Im Haushaltsjahr 2024 sind 50.000 Euro vorgesehen. Auch die Rathaustiefgarage ist im Maßnahmenpaket enthalten und soll mit 50.000 Euro aufgewertet werden. Dieser Punkt wurde auf Antrag der Grünen gesondert abgestimmt. Zuletzt werden nochmals 50.000 Euro bereitgestellt, um im Jahr 2024 erste konkrete Maßnahmen aus der Freiraum-Planung umzusetzen.

Gegen den Trend
Mit dem beschlossenen Maßnahmenpaket Innenstadtentwicklung soll einem allgemeinen bundesweiten Trend entgegengewirkt werden. Der Einzelhandel hat es immer schwerer, die Konkurrenz durch den Online-Handel, zuletzt auch durch die Corona-Pandemie, wird immer größer. Kunden wandern also ab, das klassische Einkaufsverhalten geht zurück. Dem wollen Stadtverwaltung und Stadtmarketingverein entgegenwirken.
Bereits Mitte Juli fand eine öffentliche Auftaktveranstaltung in Hangar statt, an der rund 100 Interessierte teilnahmen. Ihnen wurden die ersten Überlegungen vorgestellt. Dabei ging es unter anderem um Aufenthaltsqualität in der Crailsheimer Innenstadt. Losgelöst vom aktuellen Maßnahmenpaket sind bereits eine barrierefreie Innenstadt und ein Fußgängerleitsystem, speziell für ortsunkundige Gäste, in Planung.
Die Koordinierungsgruppe nimmt nach dem mehrheitlichen Beschluss des Gemeinderates zeitnah seine Arbeit auf. Dabei geht es um Aufenthaltsqualität, Handel & Frequenz, Willkommenskultur, Mobilität & Infrastruktur und um Events. Durch das neue Maßnahmenpaket soll es allen Interessengruppe der Stadt möglich sein, die Entwicklung der Crailsheimer Innenstadt aktiv mitzugestalten.